Ich sah einen Fisch
springen.
Dann den Kormoran,
der auftaucht,
die Beute im langen Hals eifrig schluckend.
(Ist dies ein gewöhnlicher Tag?
An dem der Fisch sein Leben lässt?
Und der Kormoran seines gewinnt?)
Wie üblich saß ich auf den Steinen am Ufer.
Und was ich nicht sah,
war der lange Körper,
schlank wie ein Streifen schwarzer Tinte
in der flusstiefen Strömung,
war - zu aller vorderst -
der kräftige Schnabel
und sein scharfer gebogener Zahn,
war der Fisch am Grund
und seine bewegte Weise still zu halten
und stumm zu sein.
Was ich nicht sah
war das Wasser der Tiefe
so dunkel und anders als die feinen Wellen
mit denen der Fluss den Himmel grüßt.
Dennoch
glaube ich ohne Vorbehalt
an die Anmut und Schönheit
vom Tanz von Vogel und Fisch,
von Leben und Tod.
Denn mein Herz wird weit,
und das Leben
kommt mir nah.
[2. Juni 2025]