Ich wurde besiegt,
ich starb in den Armen der Stadt
ich blutete rot in die Seelen der Leute
und legte ihnen meine untergehende Stimme auf die Lippen.
Wenn ich hier liege,
und sich der Himmel in die Straßenschluchten schraubt
und die geschmierten Worte von den Wänden in meine Kleider wehen,
und wenn die Reifen über meine Wangen rollen
und sich glühende Sohlen auf meine Lider drücken,
dann träume ich den Traum der Stadt,
dann blühen in meiner aufgeschnittenen Seele
die feinen Rosen der den Menschen entglittenen Liebe,
dann fallen die Sekunden, die Zeitfetzen Vorsprung eines Autofahrers, in meine Ewigkeit,
in mein Grab aus Sonne und Asphalt,
in meinen Sommer,
der wie heiße Luft über der Straße flimmert.
Ich bin ein Blatt,
ein Windblatt,
ich fliege über die Dächer wie ein Falter aus Staub
und unter mir weinen die Menschen,
niemals hat man sie so weinen sehen.
[13. Mai 2009]