Der Winter baut seine kalten Tore auf
und stellt sie in die Wege und Straßen.
Schmückt grau und diesig die Tage
und fragt:
Bist du hier?
Wirklich hier?
Atmest du die eisig wehende Luft?
Stemmst dich in die schmalen Schneisen der kurzen Tage?
Nüchtern will ich dich.
Nüchtern und blank.
Lass die Blätter fallen.
Lass dem kalten Wind seinen Weg
und stell dich leer und schlicht auf die vom Frost verschlossene Erde.
Tust du es
schenke ich dir meine leise und feine Weile.
Schenke dir einen Hauch Leben,
der - kaum spürbar - in deinen Körper sinkt.
Halte die Hoffnung still,
und wähle das zarte Zittern deiner Glieder
als einen schweigenden Mut
und einen Gruß der Ewigkeit.
-
Ich trage mich zum nahen Fluss,
der diese Stadt mit seinem kalten Strom geduldig zerschneidet.
Der mein Leben zerschneidet,
in ein Danach,
und ein Davor,
und dazwischen eine kleine weite Wildnis ohne Sorgen.
Dort auf dem Wasser,
dort im Möwenwind,
bin ich das Leben,
ein eisiges, schönes Lebendigsein.
[13. Dezember 2024]